Spatenstich Schulcampus – es geht endlich los!
In der Schulstadt Hollabrunn wird ein zukunftsweisendes Projekt nun endlich Realität. Der neue Schulcampus wird ein hochmodernes Gebäude, das zeitgemäßen Unterricht ermöglicht und umweltfreundlich umgesetzt wird.
-27.05.2022
Am Standort in der Josef-Weisleinstraße entstehen 20 Volksschulklassen, 11 Sonderschulklassen, Räumlichkeiten der Musikschule und der Schulischen Nachmittagsbetreuung sowie eine Dreifachturnhalle.
"Im neuen Schulcampus werden unsere Schulen weiter zusammenwachsen. Die Synergien von Volksschule, Sonderschule, Nachmittagsbetreuung und Musikschule werden optimal genutzt und ein moderner, zukunftsorientierter Unterricht ermöglicht!" ist Bürgermeister Ing. Alfred Babinsky überzeugt. Dipl.-Päd.
VD Gabriele Mattes, Direktorin der beiden Volksschulen, bestätigt das: "Wir sind sehr froh, dass die schulische Tagesbetreuung im selben Haus sein wird und somit die Zusammenarbeit zwischen Pädagoginnen und Betreuerinnen und Betreuern einfacher wird. Aber auch der professionelle Austausch und die Zusammenarbeit unter den Lehrerinnen selbst wird durch den gemeinsamen Standort intensiviert werden."
"Die Verortung des Schulcampus inmitten der Sport- und Freizeiteinrichtungen der Stadt ermöglicht den Schülerinnen und Schülern im Unterricht oder auch während der Nachmittagsbetreuung all diese Areale auf kurzem Weg zu nutzen", freut sich VzBGM Kornelius Schneider. "Vom Fußballplatz im Stadion über die Beachvolleyball- und Tennisplätze bis zum Eislaufplatz, der in der warmen Jahreszeit ja als Ballspielplatz vielfältig nutzbar ist, ist alles in nur wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. So macht Sportunterricht Spaß!" Durch einen neuen Verbindungsweg zum bereits vorhandenen Steg über den Göllersbach zur Mittelschule Hollabrunn werden auch hier die Wege verkürzt und eine gemeinsame Nutzung verschiedener Räumlichkeiten der Mittelschule durch die Musikschule sichergestellt.
Architektur schafft innovative Räume
Der Campus wird aus mehreren Gebäudeteilen bestehen, die so zueinander ausgerichtet sind, dass Innenhöfe entstehen. Diese Innenhöfe werden als Grünflächen gestaltet, sodass jede Klasse ins Grüne schaut, gleichzeitig sind sie Pausenhof und Raum für freies Spiel am Nachmittag.
Durch die Bauweise entstehen in jedem Stockwerk eines Gebäudeteiles kleinere Organisationseinheiten: Jede dieser Einheiten besteht in der Regel aus: 4 Klassen, 2 Freizeit- Aufenthaltsräumen, 1 Gruppenraum, 1 Garderobe, Nasszellen, einem großzügigen Marktplatz, der als zusätzlicher Lern-, Arbeits- und Versammlungsraum dient und einer Outdoor-Klasse in Form einer Loggia, die Unterrichten im Freien möglich macht.
"Bei der Planung haben wir besonderen Wert auf eine offene Gestaltung in nachhaltiger Bauweise gelegt: Mithilfe von Innenhöfen und Lichthöfen werden lichtdurchflutete Räume geschaffen, der Baustoff Holz schafft ein angenehmes Raumklima. Durch die Anbindung an den Stadtsaal haben wir nun eine kompakte, zusammenhängende Lösung, die auch jederzeit kostengünstig erweiterbar ist", erklärt Architekt DI Ernst Maurer das zugrundeliegende Konzept.
Es ist damit zu rechnen, dass in einigen Jahren ein größeres Platzangebot nötig wird als heute. Da es wesentlich günstiger ist, gleich zu bauen als in ein paar Jahren eine neue Baustelle zu eröffnen, wird bereits vorausgedacht und von vornherein eine zusätzliche Einheit mit vier Klassen gebaut, die aber noch nicht in Betrieb genommen wird.
Freude bei den künftigen Nutzern
Die Schulleiterinnen und -leiter waren von Anfang an die Planung miteingebunden, die Freude über das großzügige Platzangebot ist groß: Neben den Klassenzimmern entstehen eine gemeinsam nutzbare Aula mit kleiner Bühne für schulische Veranstaltungen sowie Funktions- und Nebenräume, und das alles barrierefrei, was besonders für die Sonderschule von großer Bedeutung ist.
"Wir sind digitale Schule! Die Ansprüche, die dieses Qualitätsmerkmal unserer Schule trägt, lassen sich im neuen Campus optimal umsetzen", ist die Direktorin der Allgemeinen Sonderschule sowie der Landessonderschule, SR SOL Maria Breindl, begeistert und hebt besonders auch die neuen Möglichkeiten für Outdoorpädagogik und die Synergien mit der Musikschule hervor.
Auch Mag. Martin Haslinger, Direktor der Musikschule Hollabrunn, sieht in Zukunft noch mehr gemeinsame Projekte wie Instrumental-, Rhythmus- oder Gesangsklassen und streicht den Vorteil von Musikschulunterricht während der Nachmittagsbetreuung ohne Ortswechsel heraus. Und: "Durch den Neubau haben wir künftig geräumigere Unterrichtszimmer, die akustisch optimiert sind und technische Infrastruktur auf dem neuesten Stand. Dass das in ökologischer Bauweise passiert und wir auch neue Möbel bekommen, ist besonders erfreulich!"
Bianca Überreiter, Geschäftsführerin der Lerntiger GmbH, die die Nachmittagsbetreuung der Volksschulkinder betreibt, hebt die vielen Grünflächen hervor und freut sich besonders darüber, "dass die Kinder künftig keine weiten Fußwege zwischen den Standorten mehr haben. Das ist Zeit, die für lustige Nachmittagsgestaltung und ein bisschen Entspannung für die Kinder übrig bleibt, Sicherheit und Ruhe."
"Die Josef-Weisleinstraße wird künftig verkehrsberuhigt sein, die Straßenführung hinter den Teich verlegt. Der größere Abstand zum Verkehr bringt mehr Sicherheit für die Schülerinnen und Schüler und durch die geringere Lärmbelastung wird Unterricht im Freien bzw. bei offenem Fenster möglich," streicht BGM Babinsky die neuen Möglichkeiten für den Unterricht hervor. Einsatzfahrzeuge erreichen bei Bedarf jeden Punkt des Campus, ebenso werden Anlieferung, Ver- und Entsorgung im hinteren Gebäudeteil sichergestellt. Vorgesehen sind auch großzügig dimensionierte Bushaltestellen mit Kurzparkmöglichkeiten, die eine Gelegenheit für ein sicheres Begleiten der Eltern in die Schulen bieten. Die Planung hierfür läuft.
Zukunftsweisende Bauweise
"Mit der Errichtung des Schulcampus Hollabrunn entsteht in unserer Bezirkshauptstadt aber nicht nur eine moderne und vielseitig nutzbare, sondern auch eine umweltorientierte Bildungseinrichtung. Neben den umfassenden Nutzungsmöglichkeiten des Geländes freue ich mich besonders, dass auch erneuerbare Energie in der Umsetzung eine große Rolle spielt", freut sich BGM Babinsky. "Der geplante Neubau wird vorwiegend in Holzbauweise errichtet werden und weitestgehend energieautark ausgeführt werden" ergänzt Vizebürgermeister Kornelius Schneider. Die Außenwände werden in Form von Vollholzwänden, die notwendigen aussteifenden "Kerne" werden in Stahlbetonbauweise gebaut.
Mittels Tiefenbohrungen wird das Gebäude je nach Bedarf geheizt oder gekühlt. Dafür wird ein Fußbodenheizungssystem vorgesehen, das die Temperatur innerhalb des gesamten Gebäudes regelt - mit Ausnahme der Turnhalle: Die Beheizung und Kühlung der Turnhalle erfolgt über ein Zentrallüftungsgerät mit integrierter hochwertiger Wärmerückgewinnung und ist mit einem Heiz- als auch Kühlregister ausgestattet.
Die Flachdächer der einzelnen Gebäudeabschnitte sind natürlich auch für die Nutzung von Sonnenenergie exzellent geeignet, weshalb zusätzlich eine große Photovoltaik-Anlage angedacht ist, die sowohl den Eigenbedarf als auch den Energiebedarf für den sommerlichen Kühlbetrieb großteils abdecken könnte.
Regionale Unternehmen arbeiten an Riesenprojekt
Bei einem Projekt dieser Größenordnung - der Bau wird mehr als 25 Millionen Euro kosten - ist laut Bundesvergabegesetz eine EU-weite Ausschreibung vorgegeben. Nicht viele Unternehmen haben die Kapazitäten Projekte dieser Dimension umzusetzen. Sehr erfreulich ist, dass dennoch einige Hollabrunner Unternehmen an der Umsetzung mitwirken werden.
Allen voran ist hier das Architekturbüro Maurer zu nennen, das die Planung übernommen hat. Weiters wird der Bereich der Elektroinstallationen von der Redl GmbH ausgeführt, die Tiefenbohrungen von der ARGE Geothermie (SBG Hollabrunn), und die Sanitärinstallationen auf den ersten Blick zwar von einem Vorarlberger Betrieb, der Firma Stolz, die jedoch die Arbeiten gemeinsam mit der Friedel GmbH und der SEIFRIED Sanitär- & Heizungstechnik GmbH umsetzen wird.
Weitere beauftragte Unternehmen sind Leyrer & Graf BaugmbH (Gmünd), Weiskircher GmbH & Co KG (Hötzelsdorf), Graf Holztechnik GmbH (Horn), Schinnerl Metallbau GmbH (Tulln), Fa. Fritscher GmbH (Hörsching), DWH-Dach&Wand Huemer&Co GmbH (Marchtrenk) sowie ARGE F&L Regeltechnik Elektrotechnik (Hürm).
Fakten
Grundstücksgröße: 58.002,85m²
bebaute Fläche: 7.575m²
Errichtungskosten € 25,2 Mio
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