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(VIDEO) Hollabrunn hält zusammen! Statement von Bürgermeister Babinsky zur Unwetterkatastrophe in Hollabrunn


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Liebe Hollabrunnerinnen, liebe Hollabrunner,
das vergangene Wochenende hat Teile unserer Gemeinde in ein Katastrophengebiet verwandelt: Am frühen Freitagabend brachte ein Unwetter in einigen Gebieten mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter - innerhalb einer Stunde. Ein weiteres Gewitter am Sonntagabend traf die gleichen Gebiete ein zweites Mal. Besonders betroffen waren Oberfellabrunn und die Stadt Hollabrunn, teilweise stand das Wasser bis zu einem Meter hoch.



-19.08.2024


Die Feuerwehr besetzte am Freitag umgehend den Bezirksführungsstab um die Einsätze zu koordinieren. Nachdem das Feuerwehrgebäude selbst auch von dem Hochwasser betroffen war, verlegten wir die Einsatzzentrale kurzerhand ins Rathaus.
Über 50 Feuerwehren aus dem ganzen Bezirk und weit darüber hinaus waren mit mehr als 800 Feuerwehrmitgliedern im Einsatz - und sind es noch. Herzlichen Dank den vielen freiwilligen Einsatzkräften! Ihr leistet großartige Arbeit, mit einer Ruhe, Effizienz und Ausdauer, die seinesgleichen sucht. Danke!

Was ist eigentlich passiert?
Eine Gewitterzelle brachte Starkregen, Hagel und Sturm, in einer Geschwindigkeit, die alle überraschte. Wassermassen drängten von Nordwesten nach Hollabrunn, oberhalb des Mitterweges ist ein Damm gebrochen. Wasser und Schlamm sammelten sich in der Nähe der Bahn. Als der Regen bereits nachgelassen hatte, trat mit etwas Verzögerung der Runzenbach über die Ufer und brachte erneut Wasser und Schlamm in die bereits stark betroffenen Gebiete.
In der Stadt Hollabrunn wurde der Bahndamm hinter dem Messegelände unterspült, der Bahnverkehr wurde bis Samstag eingestellt. Das Umspannwerk Hollabrunn, das rund ein Viertel des Bezirks mit Strom versorgt, war nur wenige Zentimeter von einem großflächigen Stromausfall entfernt.

Die Tennishalle und das Sonnendach waren stark betroffen, Klienten und Betreuer sammelten sich im Büro und wurden über ein Fenster evakuiert. Im Reitstall wurden 22 Pferde von den Besitzern und fachkundigen Feuerwehrmitgliedern gerettet und auf vier Ställe in der Umgebung verteilt werden.

Auch Besucherinnen und Besucher der "Augustwiesn" wurden von dem Unwetter überrascht, ich war selbst vor Ort. Der Volksfestverein reagierte prompt, und evakuierte gemeinsam mit der Feuerwehr, die als Brandsicherheitswache anwesend war, und dem Sicherheitsteam die Besucher in den Stadtsaal. Durch herumfliegende Teile und Stürze kam es zu fünf leichten Verletzungen, das Rote Kreuz übernahm im Stadtsaal die weitere Betreuung. Glücklicherweise war das Volksfest gerade nicht voll besucht, der Familiennachmittag war gerade zu Ende gegangen, das Abendprogramm hatte noch nicht begonnen.

Es wurden auch einige Wohnhäuser im Stadtgebiet und den umliegenden Orten überflutet. Besonders viele Wohnhäuser waren in Oberfellabrunn betroffen. Schlammmassen drangen ins Erdgeschoss ein und füllten ganze Keller. Das war der Freitag.
Am Sonntag hatte der Abfallverband gerade die Sonderöffnung des Mistplatzes für Betroffene am Montag ausgesprochen und die Feuerwehr den Abschlussbericht zum Großeinsatz versendet, als eine weitere Gewitterzelle unsere Gemeinde traf. Vor allem in Hollabrunn und Oberfellabrunn waren 30 mm Niederschlag zu viel. Insbesondere der Bereich Aumühlgasse, Umspannwerk, Bahn sowie Oberfellabrunn wurden erneut überflutet. Durch verschiedene Sicherungsmaßnahmen konnten einige Schäden verhindert werden, an anderen Stellen waren die Bilder jenen vom Freitagabend zum Verwechseln ähnlich.

Nach diesem Wochenende bin ich tief beeindruckt, wie professionell unsere Freiwilligen Feuerwehren arbeiten, und wie schnell die Aufräumarbeiten von Statten gehen. Ebenso beeindruckend war auch die Welle an Solidarität, die in Hollabrunn herrschte: Die Fülle an freiwilligen Helferinnen und Helfer, die sofort zur Stelle waren, beim Sonnendach, im Reitstall, bei der Augustwiesen, in der Tennishalle und in den vielen privaten Kellern. Ich kann nur Danke sagen für diese Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft!
Auch die Behörden arbeiteten bereits das ganze Wochenende Hand in Hand zusammen, schon am Samstagvormittag erklärte Bezirkshauptmann Karl-Josef Weiss, der ebenso wie ich im Krisenstab eingebunden war, die gesamte Gemeinde zum Katastrophengebiet. Ein Bild unserer Lage machte sich auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die sich tief betroffen zeigte und umgehend Hilfe aus dem Katastrophenfonds versprach.

Ich bin zutiefst dankbar, dass es keine schweren Verletzungen gab, der finanzielle Schaden ist für Viele aber enorm. Wenn Sie betroffen sind, melden Sie sich bitte im Rathaus, damit die Schadenskommission tätig werden kann. Die Baubehörden von Gemeinde und Bezirkshauptmannschaft werden die Schäden ab Montag nächste Woche begutachten.

Im Rathaus haben uns auch schon Spendenanfragen erreicht. Wie schon bei vergangenen Katastrophen wird die Gemeinde in den nächsten Tagen ein Spendenkonto einrichten. Die Informationen dazu werden wir für all jene, die ihre Hilfsbereitschaft auf diesem Wege zeigen möchten, über alle Kanäle der Stadtgemeinde Hollabrunn bekannt geben.

Zusammenhalt ist das Wichtigste, das hat uns dieses Wochenende wieder gezeigt. Und es ist noch nicht vorbei, die Aufräumarbeiten werden viele noch länger beschäftigten. Aber es gibt breite Unterstützung: von öffentlicher und privater Seite, finanziell und persönlich.
Hollabrunn hält zusammen - Danke dafür!


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